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Notes To Myself

Rückfall in die Bulimie?

Es gibt viele Möglichkeiten wie man aufhören oder dazu gebracht werden kann aufzuhören. Man kann in ärztliche Behandlung gehen, sich in eine Klinik begeben oder es selbst versuchen. Egal welche Option man wählt, am Ende des Tages, ist man ein Einzelkämpfer und der Gegner ist ein Monster den man eigenhändig geschaffen hat.

Viele Methoden wie man aus einer Essstörung raus finden kann fokussieren sich an erster Stelle auf die Ernährung. Das ist auch sehr wichtig. Aber sich nur darauf zu konzentrieren wie man mehr isst oder nach dem Essen nicht alles wieder auskotzt wird das Problem langfristig nicht lösen können, sondern eine Grundlage für Rückfälligkeit schaffen.

Als Essgestörte fokussiert man sich meistens an erster Stelle darauf die Körperlichen Probleme zu überwinden, meistens weil man es nicht besser weiß. Doch um eine vollständige Heilung zu erzielen und einen Rückfall zu meiden muss der/die Patient/in zuerst verstehen was ihre Erkrankung ist.

  1. Tiefpunkt
  2. Der Rückfall
  3. Der verwirrte Körper

Tiefpunkt

Die Bekämpfung einer Essstörung erfordert sehr viel Arbeit und sehr sehr viel Kraft. Nach langjährigem Krankheitsverlauf spitzen sich, vor allem, die körperlichen Symptome so sehr dass man die Essstörung nicht mehr ignorieren kann.

Der Versuch aus einer Magersucht oder Bulimie raus zu kommen erfordert sehr viel Energie und mentale Kraft. Viele Betroffene fühlen sich in diesem Prozess alleine und wissen nicht wie sie mit dem Druck umgehen sollen. Darauf folgen Depressionen, Lustlosigkeit und das meiden von jeglichem Kontakt zur Außenwelt.

Nun befindet man sich in einem Loch und fühlt sich sehr verloren. Plötzlich verliert man seine Begleitung für Notfallsituationen. Essgestörte, die nicht wissen was genau ihre Krankheit ist, können nur sehr schwer verstehen was die notwendigen Schritte sind um ihre Abhängigkeit zu überwinden. So werden sie von allen Gefühlen und Traumata eingeholt die sie über die Zeit verdrängt haben und fühlen sich endgültig geschlagen.

Der Rückfall

Rund ein Drittel der Betroffenen schaffen es, die Essstörung dauerhaft zu überwinden. Ein weiteres Drittel erleidet einen oder mehrere Rückfälle. Bei rund einem Viertel der Betroffenen nimmt die Krankheit einen langwierigen, komplizierten Verlauf. Rund 10 Prozent der Betroffenen sterben.

Die Rückfallquoten bei Magersucht sind tatsächlich, deutlich höher als bei Bulimie oder Binge-Eating-Störung. Nichts desto trotz schaffen die Hälfte der Patienten, die an Bulimie litten, eine vollständige Heilung, wenn auch meist erst nach mehrjährigem Krankheitsverlauf.

Von Rückfall lässt sich natürlich nur sprechen, wenn die Patientin vorher eine Zeitlang stabil war. Viele Betroffene werden aus Kliniken entlassen, wenn sie noch untergewichtig oder anderweitig symptomatisch sind.

Durch die alleinige Konzentration auf  Ernährung ist ein Sieg gegen Magersucht nicht möglich. Bei solchen Fällen kommt es nicht nur im eigentlichen Sinne zu einem Rückfall, sondern auch zu einer erneuten Verschlechterung des Krankheitsverlaufs.

 Da viele Essgestörte sich am Anfang überhaupt nicht bewusst sind, dass ihre Magersucht und Bulimie mehr ein psychologisches als körperliche Probleme sind, konzentrieren sie sich schlicht auf ihre Ernährung und haben hinterher natürlich auch mit Rückfälligkeit zu kämpfen.

Der verwirrte Körper

Zuerst muss man sich im Klaren sein was man seinem Körper während der Zeit als Bulimikerin oder Magersüchtige zugemutet hat. Als Essgestörte nimmt man seinem Körper jede Art von Struktur und Ordnung weg. Der Körper weiss nicht wann es Hunger kriegt, was es mit dem Essen anstellen soll, wieso das Essen jetzt schon wieder ausgekotzt wird und versucht dabei alles fetzen an Energie zusammen zu kratzen.

Gerade weil man sein Körper so sehr durcheinander bringt, versucht es mit jeder Kraft und Methode, eine Form von Struktur anzubringen und gerät dabei völlig aus dem Konzept. Der Körper einer Essgestörten versucht mit bisschen an Nahrung was es beibehalten kann das ganze System zu versorgen. Deshalb muss man seinem Körper-genau wie auch der Seele-Zeit geben sich von dieser Phase zu erholen.

Viele Bulimiker und Magersüchtige reagieren panisch nachdem sie mit dem Kotzen oder mit der strikten Diät aufhören und schon nach kurzer Zeit die ersten Kilos zulegen. Doch man muss den Prozess akzeptieren und das unerwartete zum erwarteten umdenken.

Man muss verstehen dass der Körper nach einer Bulimie völlig verwirrt ist, weil er jetzt plötzlich Nahrung kriegt, die nicht mehr erbrochen wird. Deshalb auch, versucht unser Körper alles zu bunkern, weil er Angst vor erneutem „Nahrungsentzug“ hat. Wenn man seinem Körper über Monate oder Jahre die „Kotzen nach dem Essen“ Taktik angewohnt hat, versucht es natürlich dementsprechend zu funktionieren.

Das unser Körper nun Nahrung beibehalten kann, kann unser Körper von heute auf morgen nicht verstehen und macht deswegen wie gewohnt weiter => es versucht alles was es finden kann so viel und schnell wie möglich zu speichern.

Die schnelle Gewichtszunahme mag am Anfang beunruhigend sein aber in den meisten Fällen pendelt sich das schnell wieder ein. Und im Gegenzug gewinnt man seine Gesundheit wieder. Also loht es sich wirklich dran zu bleiben.

Das allerwichtigste im Erholungsprozess ist, Versuchen auf seinen Körper zu hören und ihm geben was er braucht.

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