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Notes To Myself

Was ist Bulimie/Anorexie?

Geht es bei Magersucht nur um Schlankheit? Nein, viel mehr geht es um Ersetzung des Selbstwerts. Es geht darum sich nicht genug zu fühlen. Darum ein Mittel zu finden, um mit überwältigender Angst umzugehen, die durch Stress verursacht wurde. Mir wurde irgendwann klar, wie ich eine Essstörung entwickelt hatte. Ich habe in jungen Jahren gelernt, dass man, auch wenn man nichts anderes kontrollieren kann, seinen eigenen Körper kontrollieren kann.

Essstörungen gelten häufig als „Mädchenkrankheit“. Dabei sind Essstörungen ein viel größeres Problem als die Sucht nach Schlankheit. Doch über die eigentlichen Ursachen zu sprechen ist meistens ein gesellschaftliches Tabu. Schon eine klare Definition von Anorexie oder Bulimie, wäre für Betroffene eine große Hilfe aus dieser Sucht raus zu finden.

Betroffene leiden sehr unter dieser Stigmatisierung von Magersucht. Das führt dazu, dass die Krankheit leichter übersehen und/oder gar nicht ernst genommen wird.

Darum möchte ich in dieser Folge von meinem Podcast darüber sprechen was eine Essstörung ist. Wie Essstörungen entstehen und welche Faktoren dazu führen, dass jemand eine Anorexie oder Bulimie entwickelt.

  1. Was denkt die Gesellschaft, was eine Esstörung ist, was ist es eigentlich?
  2. Wodurch wird das Bild gestärkt, dass es um Schlankheit geht?
  3. Auslöser für eine Essstörung
  4. Wieso flüchtet man in eine Essstörung
  5. Die Abhängigkeit und wieso man damit nicht „einfach aufhören“ kann
  6. Film und Buch Empfehlung zum Thema Anorexie/Bulimie

Was denkt die Gesellschaft was eine Essstörung ist, was ist es eigentlich ?

Wenn man Menschen auf der Straße kurz anhalten und sie fragen würde was Anorexie ist, würde man wahrscheinlich die Antwort kriegen, dass „Junge Frauen aufhören zu Essen oder ständig kotzen um dünn zu werden.“ In unserer Gesellschaft existiert die starke Annahme dass es sich bei Magersucht um das Verlangen nach Schlankheit handelt. Diese falschen Annahmen machen es für Essgestörte sehr schwierig aus der Sucht raus zu finden. Doch Magersucht ist nicht das Verlangen nach Schlankheit, es ist eine Art von Kontrolle von Angst und Stress.

Wodurch wird das Bild gestärkt dass es um Schlankheit geht?

Man denkt bei Magersucht als zuerst an dürre Mädchen im Teenie Alter die besessen davon sind in Zeitschriften rum zublättern und Abzunehmen. Dieses verzerrte Bild  existiert wegen inkorrekten Darstellungen von Magersüchtigen in Hollywood Filmen oder Serien. In der Klatschpresse wird einer Frau die etwas abgenommen hat sofort vorgeworfen sie sei Magersüchtig.

Auslöser für eine Essstörung

Eine Essstörung ist die perfekte Antwort auf Verlust von Autonomie. Einer Studie zufolge erkranken an Anorexie Kinder deren Bemühungen um Unabhängigkeit gescheitert sind. Der schwächende Glaube, nicht gut genug zu sein ist ein Auslöser dafür sich etwas zu suchen womit man sich unabhängig und stark fühlen kann. Es kommt gelegen dass das schlanke Erscheinungsbild sehr angesehen und für Erfolg im Leben steht. Somit wird Anorexie zur drastischen Ersetzung des Selbstwerts.

Wieso flüchtet man in eine Essstörung?

Zwanghafte Verhaltensweisen wie Anorexie, Bulimie oder Binge Eating sind Mittel, um mit überwältigender Angst umzugehen, die durch Stress verursacht wurde. Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass wenn man nichts anderes kontrollieren kann, immer noch seinen eigenen Körper kontrollieren kann.

Die Abhängigkeit und wieso man damit nicht „einfach aufhören kann“

Dünner werden bis man fast verschwindet ist nicht das Ziel sondern ein Resultat der Abhängigkeit. Viele Stellen sich das Verhalten bei Magersucht als etwas vor dass man sich aussucht. Die ständige Kontrolle von Kalorien die man zu sich nimmt oder Binging and Purging über den gesamten Tag sind aber für eine Betroffene unkontrollierbar. Die ewige Kontrolle von Essen ist bei einer Essgestörten ein Zwangsverhalten. Genau aus diesem Grund ist eine Essstörung auch nicht etwas womit man „einfach aufhören“ kann.

Film und Buch Empfehlung

  • „To the Bone“

Der Film begleitet eine 20-jährigen Anorexie Patientin durch ihre Therapie. Ich Empfehle diesen Film sehr gerne weiter, da man Anhand der Darstellung sehr gut nachempfinden kann wie sich eine Magersüchtige fühlt.

  • „Wasted“

Ist eine Autobiographie von Marya Hornbacher, die schon mit neun Jahren an Bulimie erkrankt ist. Später wird sie auch Magersüchtig und wiegt mit 19 Jahren nur noch 26 Kilo. Sie erzählt ihre Geschichte, durch die Hölle, mit einer faszinierenden Sprache.

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