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Notes To Myself

Der Breaking-Point

Jede Sucht erreicht irgendwann einen Punkt an dem man nicht mehr weiter machen kann. Diesen Punkt meiner Bulimie nenne ich den „Breaking Point.“ Dieser selbsternannte Breaking Point ist der Moment an dem man, eigentlich endlich, nicht mehr weiter machen kann. Man merkt es nicht immer dass man sich diesem Punkt nähert. Man erreicht sozusagen einen Höhepunkt bevor alles auseinander bricht. Man war noch nie so dünn und noch nie hatte man so viele Gesundheitliche Schäden-noch nie so starke Bauchschmerzen, man ist aber auch gereizter und wütender als je zuvor.

  1. Körperliche Belastung
  2. Mentale Belastung
  3. Zwischenmenschliche Belastung
  4. Mein persönliches Breaking Point

Körperliche Belastung

Eine Essstörung hinterlässt sehr viele körperliche Schäden. Vieler dieser Schäden kann man auch mit dem bloßen Auge erkennen. z.B. wie Haarausfall oder Zahnschäden. Durch Mangel an Nahrung fühlt man sich als Bulimikerin sehr schwach und müde. Schwindel und Müdigkeit wird zum Dauerbegleiter. Je länger man sich in einer Essstörung befindet, desto ernster werden die Körperlichen Schäden die man davon trägt. Nierenversagen, Herzrhythmusstörung, Entzündung und Risse in der Speiseröhre, Gastritis und Osteoporose(Abbau von Knochensubstanz) sind nicht seltene Krankheiten an denen man als Bulimikerin oder Anorektikerin leidet.

Mentale Belastung

Eine Bulimikerin ist von Anfang an von Angst geprägt. Angst zu Versagen, nicht gut genug zu sein, nicht Intelligent genug, nicht hübsch genug und Angst davor nicht dünn genug zu sein. Dieses Angst-Verhalten nimmt während der Essstörung immer mehr zu. An einem Punkt fühlt man sich nur noch gefangen. Etwas das Angefangen hatte die Ängste zu bekämpfen wird selbst zu einem Angst Faktor, da man langsam bemerkt dass die sucht die Oberhand hat.

Zwischenmenschliche Beziehungen

Vor einem Breaking-Point erlebt man auch ein soziales Höhepunkt. Allerdings im negativen Sinne. Denn auch das Umfeld entfernt oder beschwert sich über einen. Bulimiker zeigen starke Veränderungen an Verhaltungsmuster auf. Eine Studie zeigt sogar, dass bei der Hälfte der Betroffenen sich auch die Gestalt des Gehirns (Pseudoatrophie) verändert. Beziehungen zu Freunden und Familie brechen auseinander. Es ist schwierig für eine Essgestörte zu bemerken wie gereizt und genervt sie sich gegenüber Mitmenschen verhält. Da man alles, über die eigene Essstörung, geheim hält weiss natürlich niemand wieso man sich so verhält. Man ist in einen Tief. Für außen stehende ist es ein langer Prozess sich von der Essgestörten zu entfernen, doch für einem Selbst passiert das ganz plötzlich.

Mein persönliches Breaking-Point

Ich wusste tief im inneren dass es so nicht mehr weiter gehen kann.  Ich wusste bloß nicht wie ich es raus schaffen soll. Es jemanden zu erzählen ist leider keine Option. Denn das wäre für eine Bulimikerin die größte niederlage überhaupt. Man fühlt sich gefangen und sieht keinen Ausweg. Ich finde genau dieser Punkt ist beides; sehr schwierig und sehr gut. Denn das ist der Punkt an dem man sein tief erreicht und man nur noch nach oben kann. Das war auch für mich so. Es war der schlimmste Punkt aber es war eben auch ein Breakng point.

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