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Notes To Myself

Wie funktioniert eine Bulimie ?

Eine Magersucht ist wie ein Hilfeschrei der eine Regel hat: so leise wie möglich zu sein. Als Magersüchtige oder Bulimikerin tut man alles dafür dass es geheim bleibt, dass niemand davon erfährt. Jede Bulimikerin hat ihren eigenen Ablauf; Abschließen, Wasserhahn aufdrehen, Toilettenschüssel hochklappen…

Nur wenige wissen wie präzise Anorektiker und Bulimiker mit der Planung von ihrem Essen sind. Bei Magersucht geht es selten darum nichts zu essen, sondern darum was, wie viel und wann man isst.

Anorexie, genau wie Bulimie, ist eine Sucht. Eine Sucht die einen Tag für Tag schrumpfen lässt, in der Hoffnung dass man bald verschwindet und somit das Problem gelöst ist.

Es ist unklar als Bulimiker oder Magersüchtige wie man einen so klaren Ablauf  planen und sich den so schnell aneignen kann.  Man ist aber überzeugt davon dass man die Qual, die so eine Essstörung mit sich bringt, definitiv verdient.  

  1. Anorektiker essen auch
  2. Struktur hinter Bulimie
  3. Wie denkt eine Essgestörte?
  4. Warum hält man seine Bulimie Geheim?
  5. Die Sucht

Anorektiker essen auch

Es gibt kaum Anorektiker die gar nichts essen. Tatsächlich sind Magersüchtige sogar sehr präzise wenn es darum geht was und wann sie essen. Jeder Mensch weiß, dass es wenigstens etwas Nahrung zu sich nehmen muss um nicht zu sterben, sogar Anorektiker. Einer Magersüchtigen geht es eher darum ganz genau zu planen wann, wo und was man isst. Ziel ist: essen damit man funktioniert aber so langsam dass man nicht viel davon braucht.

Struktur hinter Bulimie

Jede Bulimikerin hat ein System. Es ist ganz genau fest gelegt wie der Akt abläuft. Zum Beispiel orientieren sich viele an der Farbe der Nahrung. Viele Bulimiker essen Gerichte mit einer deftigeren Farbe, wie Tomatensuppe oder Gerichte mit einer Tomatensauce, zuerst. So kann man beim Erbrechen erkennen ob man schon alles ausgespuckt hat. Das Binge-Eating und das darauf folgende Purging, also Erbrechen, ist für eine Bulimikerin ein unbeschreiblich befriedigendes Gefühl. Es fühlt sich wie die Erlösung vom täglichen Stress und Selbstzweifel an. Man kann sich ohne Probleme, aus Frust, drei Burger und zwei Portionen Pommes rein fressen. Doch das ist weiterhin nicht schlimm, man kann es schließlich gleich wieder auskotzen. Die Bulimie ist gewalttätig. Es macht Spaß dass es einen quält.

Wie denkt eine Essgestörte?

Für eine Magersüchtige oder Bulimikerin ist es ganz klar was das Problem ist. Das Problem ist sie selbst. Da man überzeugt davon ist, dass der Weg sich zu definieren über den eigenen Körper geht wird  das Problem gelöst indem es weniger von ihr gibt, weniger von ihr existiert. Frau sein bedeutet seinen Körper zu hassen, es als fehlerhaft zu empfinden. Frauenzeitschriften sind zur Hälfte voll mit Artikel die einem sagen dass man sich lieben soll und die andere Hälfte mit „5 Tricks zum Abnehmen“. Für eine Essgestörte ist Essen tabu. Dennoch dreht sich alles ums Essen, was man isst, was man nicht isst, wo man ist und wo man kotzt. Man ist ständig im Kampf mit seinem eigenen Körper. Man versucht den Hunger mit Selbsthass zu bekämpfen. Magersucht wird zum Problemlöser.  Bei Konfrontationen und Problemen im Leben weicht man auf die Bulimie aus statt sich Dingen zu stellen. Die Bulimie bringt einen langsam um, man spürt das tief im inneren. Dennoch ist man überzeugt davon dass die Bulimie der einzige Ausweg ist.

Warum hält man seine Bulimie Geheim?

Man kaschiert seine Unsicherheit mit Bulimie. Während eine Bulimikerin nach außen hin sehr selbstbewusst wirken kann, fühlt sie sich innerlich sehr Schwach und Zerbrechlich. Die Annahme dass es sich bei Magersucht und Bulimie nur nach dem Wunsch nach Schlankheit handelt mindert die Seriosität der Abhängigkeit. Das ist die Bestätigung für eine Bulimikerin dass eine Essstörung, Zeichen von Schwäche ist. Die gesellschaftliche Verachtung von Essstörungen, zwingt Bulimiker ihre Krankheit Geheim zuhalten.

Die Sucht

Für eine Essgestörte dreht sich irgendwann alles nur noch ums Essen. Man ist besessen von Essen. Alles dreht sich nur noch darum was man essen, nicht essen, fressen, und kotzen wird. Irgendwann hat alles worüber man sich Gedanken macht mit Nahrung zu tun. Das ist der Punkt an dem man mit seiner Essstörung eins wird.

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